Das Königsschloss in Krakau ist der ehemalige Sitz der polnischen Könige und liegt auf dem Wawel- Hügel. Ende des X Jahrhunderts wurde der Wawel zum Zentrum der politischen Macht. Der erste polnische Herrscher Mieszko I, sowie seine Nachfolger Boleslaw Chrobry und Mieszko II wählten den Wawel zu ihrem Hauptsitz. In dieser Zeit wurde er zum Zentrum des polnischen Christentums. Auf dem Hügel wurden die ersten romanischen Sakralgebäude und 1000 die Kathedrale gebaut.
1306 fand die erste urkundlich erwähnte Königskrönung in der Kathedrale auf dem Wawel. Zu Regierungszeiten von Kazimierz Wielki (1333- 1370) erlebte der Wawel und das Schloss die Blütezeit, die die Jagiellonen (XV Jh.) fortsetzten.
Anfang des XVI Jahrhunderts zeigte sich der Einfluss italienischer Renaissance stark bemerkbar. Zu Regierungszeiten von Zygmunt Stary und Zygmunt II August gehörte der Wawel zu den prächtigsten Schlössern in Europa. Es wurden ein neues Schloss mit Kreuzgangshof und die Sigismundkapelle mit der bekannten Sigismund- Glocke gebaut. Zu den Kunstschätzen aus dieser Zeit gehört die weltgrößte Sammlung von Wandteppichen.
1595 wurde die polnische Hauptstadt nach Warschau verlegt, was sich negativ auf den Wawel auswirkte. Nach der dritten Teilung (1795) verlor Polen seine Unabhängigkeit. Die Glanzzeit auf dem Wawel war endgültig vorbei. 1918 begann die Zweite Polnische Republik, in der das Schloss für repräsentative Zwecke genutzt wurde.
In der deutschen Besatzungszeit (1939-1945) war das Schloss der Regierungssitz des Generalgouverneurs Hans Frank. Heute gehört das Wawelschloss zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Polen. 1978 wurde der Wawel in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.